Ceviche clasico

Rezept Ceviche clasico Popdish Foodblog Gerichte, die knallen

Gutes Essen ist für mich wie eine Auszeit vom Alltag. Mit besonderen Gerichten steigen in mir einmalige Erinnerungen an Momente, Erlebnisse und Orte hoch, die wundervoll waren. Wenn alles gut läuft (und schmeckt) ist Essen für mich wie ein Kurzurlaub auf dem Teller. Und ja: Dieses Ceviche bringt es!

Ceviche habe ich bereits vor meiner Weltreise kennen und lieben gelernt.

Aber – wie ich feststellen durfte – vor Ort in Lima versprüht dieses eh schon großartige Gericht noch einmal einen ganz besonderen Zauber! Für mich stand bei unserem dreitägigen Stop over in der peruanischen Hauptstadt von Anfang an fest: Ich muss jeden Tag Ceviche essen!

Gesagt getan… Und was soll ich sagen? Es war der Knaller.

Hallo, ich bin deine neue Liebe: Ceviche clasico

Aber was ist dieses Ceviche clasico eigentlich genau? Ceviche kann man getrost als DAS NATIONALGERICHT Perus bezeichnen – wobei auch die Chilenen Anspruch darauf erheben. Aber bei diesem Zwist halte ich mich raus.

Ceviche ist Weißfisch, roh mariniert in einer Mischung aus Limettensaft und anderen Gewürzen. Das Spannende dabei: Durch den Limettensaft wird das Fischeiweiß umgewandelt, flockt aus und eine Art Garprozess ohne Kochen oder das Einwirken von Hitze setzt ein. Das Ganze wird dann noch mit ordentlich Chili, roter Zwiebel, Koriander, Mais und Süßkartoffel kombiniert. Heraus kommt dabei eine umwerfende Geschmacksbombe. Ceviche ist frisch, sauer, süß, feurig scharf, herzhaft mit dem gewissen mildernden Schmelz durch die cremige Süßkartoffel. Kurzum: Ein Feuerwerk im Mund, betörend, umwerfend, der absolute Knaller!

Und weil ich mich einfach in diese peruanische Köstlichkeit verliebt habe, steht dieses Gericht auf meiner persönlichen Favoriten- und Nachkochliste ganzjährig ganz oben… und wird außerdem zum ersten Rezept auf meinem neuen Foodblog!

Ceviche clasico – Best of the world

Zum Glück braucht es nicht viel, um dieses Gericht auch in heimischen Gefilden umzusetzen. Ein paar gute Grundzutaten, wie frischen Weißfisch (z.B. Kabeljau), schmackhaftes Gemüse, ein paar kleine Kniffe und Tricks und schon kann die Party losgehen!

Das Herzstück für ein köstliches Ceviche clasico ist die Marinade. Die Zubereitungsart habe ich bei einem Kochkurs in Lima gelernt. Eigentlich ganz simpel. Aber Vorsicht, kleine Fehler können dir hier das Genick brechen. Zum einen sollte man den Schärfegrad der verwendeten Chilis vorab probieren! Es gibt angeblich milde Chilis, die dir aber im Endeffekt den Mund zum Explodieren bringen und angeblich scharfe Chilis, von denen du nichts bemerkst. Also immer testen, damit das Ergebnis auch dem entspricht, was man sich vorstellt und/oder man verträgt. Zum anderen darf man bei dieser Zubereitung NIEMALS Koriander mit in die Marinade packen. Durch das Mixen entwickelt dieses Kraut einen komischen, muffig-verbrannten Beigeschmack, der so gar nicht zu diesem frischen Gericht passt. Koriander ja – aber erst später!

Wer diese Kniffe beachtet, sollte immer ein super Ceviche auf den Tisch zaubern!

Bevor es nun aber losgeht, habe ich noch zwei weitere Dinge:

  1. Für Ceviche nimmt man im Originalrezept dicken südamerikanischen Mote-Mais, den man z.B. im Südamerikaladen als Tiefkühlware erhält. Wem die Beschaffung zu aufwändig ist, der greift einfach auf normalen Dosenmais zurück. Schmeckt auch – nur das Mundgefühl ist ein anderes.
  2. Die dünnen Selleriescheiben in diesem Rezept gehören übrigens nicht zu einem klassischen Ceviche. Aber diese kulinarische Freiheit nehme ich mir für mein persönliches Ceviche. Geschmacklich bringt es das Rezept nämlich deutlich voran. Wer das Gemüse nicht mag oder völlig klassisch bleiben möchte, lässt den Sellerie einfach weg.

Nun aber genug Geschwafelt und ran an den Fisch:

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Man nehme (für 4 Vorspeisenportionen):

  • 600 g frisches Kabeljaufilet (ohne Haut)
  • 1 rote Zwiebel
  • 1 kleine Süßkartoffel
  • 4-5 EL Mais (Mote-Mais)
  • 1 Stange Staudensellerie
  • 1-2 frische rote Chili(s)
  • 3 Limetten
  • 1 Stück Ingwer (2-3 cm)
  • 1 kleine Knoblauchzehe
  • 1 EL brauner Zucker
  • Salz
  • etwas Selleriegrün (ca. 5 Blätter mit Stiel)
  • Koriander
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Zubereitung:

  1. Enden und Schale der Zwiebel entfernen. Zwiebel halbieren, in feine Streifen schneiden und in eine Schale mit kaltem Wasser einlegen.
    Süßkartoffel schälen, in Würfel schneiden und für ca. 10 Minuten in kochendem Salzwasser garen. Wenn die Süßkartoffel weich ist, abgießen und auskühlen lassen. Mais ebenfalls in kochendem Wasser garen (ca. 15-20 min), abgießen und auskühlen lassen.
    Die Selleriestange waschen, Enden entfernen. In sehr, sehr feine Scheiben schneiden oder hobeln. Sellerie mit reichlich Salz bestreuen, durchmischen und kaltstellen.
  2. Limetten auspressen. Ingwer und Knoblauch schälen. Alles zusammen mit frischem Chili (ganz nach Geschmack), Selleriegrün, braunem Zucker und einer Prise Salz in einen Standmixer geben ► atomisieren.
  3. Fisch waschen, trocken tupfen und in mundgerechte Stücke schneiden. Marinade über den Fisch geben und 3-5 Minuten durchziehen lassen. So lange die Selleriescheiben unter fließendem Wasser vom überschüssigen Salz befreien, abtropfen lassen. Ebenso die Zwiebelstreifen abgießen. Restliche Chili in feine Ringe schneiden.
    Wenn der Fisch milchig-weißlich geworden ist, Süßkartoffel, Mais, Sellerie und Zwiebel unterheben.
  4. Ceviche auf einem Teller anrichten. Mit Chilischeiben und Koriandergrün (ganz nach Geschmack) garnieren. Fertig. Lasst es euch schmecken.
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Das geht auch:

Übrigens, wer nicht so auf Klassik steht, sollte unbedingt mal diese kleinen Variationsmöglichkeiten testen. Einfach, aber super!

  • Kein Bock auf Kabeljau? Wolfsbarsch oder Dorade funktionieren genauso gut.
  • Wie wäre es mit ein wenig Dekadenz? Nehmt frische Austern, Jakobsmuscheln oder Shrimps anstelle des Fischs.
  • Ihr steht auf junges Gemüse? Gurke, Tomate, Radieschen, Paprika… variiert, was das Zeug hält.
  • Vitamine sind immer gut! Deshalb: Frische Ananas, Mango, Papaya oder Avocado zum Ceviche geben und schon sind alle glücklich.
  • Auch die Marinade kann anders. Einfach eine Limette weglassen und stattdessen den Saft einer halben Orange verwenden oder frische Passionsfrucht durchs Sieb streichen und den Saft dazu geben.
  • Koriander ist nicht so euer Fall? Mit Estragon kriegt das Gericht einen edlen französischen Einschlag, mit Dill bekommt es einen nordeuropäischen Anstrich. Nicht schlechter als das Original – nur anders.

 

Ihr seht: Ceviche kann extrem viel!

Probiert es aus… ich verspreche euch: Es wird immer ein Knaller!

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